Vereinschronik 1932 / 1934 - 1954 (1. Teil)
1932
Am Herrgottstag des Jahres 1932 nehmen zwei Pfeifer und ein Tambour von auswärts, und zwar von Agarn, an der Prozession teil. Das findet so guten Anklang, dass Imboden Josef, Gemeindepräsident und Zumoberhaus Leo beschlossen, auch in Niedergesteln einen Tambouren- und Pfeifer-Verein zu gründen.
1934 Gründungsjahr
Es ist soweit, der eigene Verein kann gegründet werden. Als Gründungsmitglieder zeichnen die Pfeifer Steiner Anton, Steiner Fridolin, Kalbermatter Josef d. Gregor, Kalbermatter Josef d. Felix, Zumoberhaus Basil und Zumoberhaus Arthur sowie die Tambouren Kalbermatter Adolf, Imboden Leo, und Imboden Emil. Als Präsident sowie als Major amtet Steiner Anton.
Ausgebildet werden die ersten Pfeifer von Ritler Hans aus St. German sowie Kämpfen Jules aus Ausserberg.
Die Tambourenausbildung haben Rotzer Alfred und Kalbermatter Edmund aus Gampel und Steg übernommen.
Geübt wird im „Eischler-Hüs".
Die Pfeifen kommen aus der Werkstatt von Albrecht Oswald, Eyholz und kosten ca. Fr. 4.-- - 5.--
Es wird erzählt, dass bei einigen Pfeifen zwecks grösserer Treffsicherheit die Blaslöcher vergrössert wurden...
1936
Erstmals kann der junge Verein an einem Oberwalliser Fest teilnehmen. Das Fest findet in Ausserberg statt und man startete zu Fuss. Da der Verein noch keine eigene Fahne hat, begleitet die Gemeindefahne mit Gemeindefänner Imboden Franz die kleine Schar.
Brenner Agnes und Zumoberhaus Melania haben an diesem Fest gesungen.Als man am Abend wieder zu Fuss durch Raron kommt, offeriert die Familie von Roten einen Umtrunk.
In diesem Jahr erfolgt auch die Aufnahme in den Oberwalliser Tambouren- und Pfeiferverband (OWTPV).
1938
Das Oberwalliser Fest wird in Agarn abgehalten und die „Geschtjier" fahren mit 2 Fuhrwerken das Rhonetal hinab. Kalbermatter Werner, damals noch ein kleiner Knabe, wird im Verlauf des Festes auf einen Tisch gestellt, wo er sein Können auf der Trommel demonstriert.
1939
1942 1. Fahne
In diesem Jahr darf der Tambouren- und Pfeiferverein „Gestelnburg" seine erste Fahne einweihen. Die Fahne wird im Kloster Gerunden gestickt und die Fransen näht Frau Genier Adèle von Hand an. Frau Genier ist auch Fahnengotta und als Fahnengetti amtet ihr Sohn Genier François. Da der Fahnengetti abwesend ist, bestimmte er als Stellvertreter Indermitte Josef.
Der Kontakt zwischen Imboden Josef und Genier Franz, damals in der LONZA Gampel, führte dazu, dass die Familie Genier eng mit dem Tambouren- und Pfeiferverein verbunden ist.
Fähnrich wird Steiner Jakob.
1943
Das Oberwalliser Fest findet in Baltschieder statt. Mit dem Zug fahren die Vereinsmitglieder nach Visp. Doch in Visp heisst es: „Umkehren", da das Tambouren- und Pfeiferfest wegen schlechtem Wetter abgesagt wird.
1944
Bregy Edmund wird Vereinsfänner.
1945
Das Oberwalliser Fest findet in diesem Jahr in Eisten statt. Doch der Tambouren- und Pfeiferverein „Gestelnburg" nimmt nicht daran teil, da an diesem Sonntag, dem 29.06.1945 Pfarrer Oswald Bregy Primiz feiert. So hatte man einen Auftritt im eigenen Dorf.
1946
Mit dem Car fährt man nach Törbel ans Oberwalliser Fest. Einigen Mitgliedern bleibt der „lebende Salat" noch gut in Erinnerung.
Für die Festmahlzeiten müssen Kriegs-Mahlzeitencoupons abgegeben werden, da die Lebensmittel ratoniert sind.
Austritt der Gründungsmitglieder Zumoberhaus Basil und Kalbermatter Adolf.
1947
Das Oberwalliser Fest wird von Staldenried organisiert und findet im Ackersand statt.
1948
Das Oberwalliser Fest in Hohtenn besucht man selbstverständlich zu Fuss.
1949
Das Oberwalliser Fest findet in Visp statt.
1950
Das Oberwalliser Fest findet in Visperterminen statt.
Der Verein besucht das Eidg. Fest in Bern. Frau Adèle Genier beteiligt sich mit Fr. 500.-- an der Vereinskasse.
Am Samstag steigt man also in den Zug nach Bern. Bereits der Empfang ist schlecht, steht doch niemand bereit, um die „Geschtjier" abzuholen. Nach langem Warten trifft dann doch ein OK-Mitglied ein und weist den Verein in eine Kaserne ein.
Am Sonntag sollte dann der Umzug stattfinden. Doch keiner der „Geschtjier" kennt die Umzugsroute. Ausserdem haben die Pfeifer ihre Instrumente in der Unterkunft vergessen. So wird Steiner Markus losgeschickt, um die Pfeifen zu holen. Als dieser mit den Pfeifen im Sack zurückkehrt, ist der Umzug leider schon vorbei...4 Sektionen aus dem Oberwallis haben an diesem Fest teilgenommen.
Vereinspräsident wird Bregy Heinrich, Major wird Zumoberhaus Anton.
1951
Das Oberwalliser Fest findet in Steg statt.
1952 Oberwalliser Fest in Niedergesteln
Erstmals organisiert die „Gestelnburg" ein Oberwalliser Fest. Es findet am 25. Mai statt.
Es herrscht eine so grosse Hitze, dass einige Festteilnehmer zusammenbrechen. Der Wein soll angeblich sehr geschwefelt gewesen sein. Erst in Tatz sei er geniessbar geworden...Der Tambouren- und Pfeiferverein von Törbel nimmt am Fest nicht teil, da es im Vorjahr in Steg Differenzen mit den Hohtennern gegeben hat.
Als OK-Präsident amtet Imboden Hans, die Festrede hält Ing. Schnyder Theo.
1953
Der Verein nimmt am Oberwalliser Fest in Bürchen teil.
Da der Appetit der Vereins-Mitglieder sehr gross ist, haben die beiden letzten am Tisch, Imboden Leo und Steiner Markus nur mehr leere Platten vor sich. Doch Imboden Leo holt sich einfach Nachschub, damit auch sie ihren Hunger stillen können.
Zum Vereinspräsident wird Zumoberhaus Anton gewählt.
1954
Da in Brig ein Wettkampf durchgeführt wird, findet kein Oberwalliser Fest statt.
Austritt von Gründungsmitglied Zumoberhaus Arthur nach 20 Jahren.